Männer sind stark, erfolgreich und spielen Fußball. Männer zeigen keine Schwäche, sind Beschützer und Versorger. Männer reden nicht über Gefühle, trinken Bier und weinen nicht. Ihr merkt: Männer sehen sich – ebenso wie Frauen – mit vielen Klischees konfrontiert. Doch diese starren Rollenbilder brechen immer mehr auf und lassen Männern wie Frauen Raum, um sich selbst zu entfalten, von veralteten gesellschaftlichen Normen zu lösen und für Gleichberechtigung einzustehen. Das angestrebte Ziel: Eine Gesellschaft die geprägt ist von Verständnis, Mitgefühl und Toleranz.
Diesen Themen widmet sich jährlich auch der Internationale Männertag am 19. November, der in diesem Jahr unter dem Motto „Bessere Beziehungen zwischen Männern und Frauen“ steht. Ins Leben gerufen wurde dieser Feiertag im Jahr 1999 in Trinidad und Tobago, nachdem seit den 1960er Jahren schon zahlreiche Versuche gescheitert waren. Im Gegensatz zum Weltmännertag am 3. November, der vor allem auf die Männergesundheit aufmerksam machen soll, stehen beim International Men’s Day (IMD) jedoch vor allem die Gleichstellung der Geschlechter sowie die Benachteiligung von Männern und Jungen im Mittelpunkt.
Der Feiertag konkurriert jedoch in keiner Weise mit dem internationalen Frauentag am 8.März, denn im Sinne der Gleichberechtigung sind auch die Erfahrungen von Männern zu behandeln und zu würdigen.
Die Frauenbewegung hat einiges erreicht und das ist auch gut so! 1949 (erst!) wurde, auf Drängen der sozialdemokratische Abgeordneten Elisabeth Selbert, lt. Grundgesetzt festgelegt, dass Männer und Frauen gleichberechtigt sind. Doch bis dieses Gesetz in der Realität ankam war es noch ein weiter weg. Wusstet ihr, dass bis zu den 60er Jahren der Mann nach Ehe- und Familienrecht der alleinige Herrscher über seine Frau und Kinder war? Hart, denkt ihr? Doch es kommt noch härter: Wollte der Ehemann seine sexuellen Bedürfnisse befriedigt haben, so hatte seine Ehefrau jederzeit zur Verfügung zu stehen – da war nix mit Kopfschmerzen. Und auch Misshandlungen an Kindern und Ehefrauen waren reine Privatsache und geschahen in den eigenen 4 Wänden. Keiner hatte das Recht sich zu beschweren. Und auch heute leiden in manchen Teilen der Erde, Frauen unter Männern, die sich solche „selbsternannten“ Gesetze zugesprochen haben. Kein Wunder, dass so manche Feministin die Zähne fletscht, wenn es um das männliche Geschlecht geht.
Mehr Mitgefühl und Verständnis für alle
Aber hier geht’s doch um Männer und nicht schon wieder um die Frauen und den Feminismus? Ja das stimmt, aber die Vergangenheit prägt jeden einzelnen von uns und die Frauenbewegung rollt über die ganze Welt hinweg. Frauen fordern lauthals ihre Rechte ein und das Feld der Pflichten und Verantwortung der Männer wird immer breiter. Das stellt das veraltete Männerbild völlig auf den Kopf und lässt so manchen Mann orientierungslos und überfordert zurück. Der moderne Mann wird mit vielen unterschiedlichen Rollenerwartungen, die sich zum Teil wiedersprechen, konfrontiert und ist gezwungen sich neu zu erfinden. Erfolgreich, stark und durchsetzungsfähig soll er im Beruf sein, jedoch einfühlsam und sanft, wenn es um die Familie geht, ein gutes Vorbild muss er abgeben für seine Kinder und ist doch selbst oft geprägt durch die eigene Erziehung und Sprüchen wie: „ Bist du ein Mann oder eine Maus?“ oder „Ein Mann muss manchmal in der Familie richtig auf den Tisch hauen!“ und dem Klassiker „Ein Indianer kenn keinen Schmerz.“ Ihr seht, auch Männer sind inmitten eines Umbruchs und geben sich Mühe sich selbst und ihre Rolle in der Familie und der Gesellschaft neu zu finden und unseren Kindern endlich eine Welt zu ermöglichen in der Gleichberechtigung und Gleichwertigkeit die normalste Sache der Welt ist.
Der IMD bietet die Möglichkeit für Menschen auf der ganzen Welt, ihnen nahestehende Männer und deren Leistungen zu würdigen.
In diesem Sinne haben wir für euch zum Schluss noch 3 skurrile Fun-Facts herausgesucht, die wir über unsere Väter, Brüder, Freunde oder Partner wissen sollten:
In diesem Sinne, happy Men’s Day!