Kultur im Augsburger Umland I Blumen pflücken auf Schloss Blumenthal

Kultur im Augsburger Umland I schloss Blumenthal

Nicht weit von Augsburg entfernt, liegt ein wunderschönes, denkmalgeschütztes Anwesen im Wittelsbacher Land – das Schloss Blumenthal. Ein wirklich idyllischer Ort mit einzigartigem Charme. Hier habt ihr nicht nur die Möglichkeit, die Natur zu genießen, sondern auch einen Einblick in die Gebäude und deren Geschichte zu bekommen. Diesen zauberhaften Ort haben wir der Blumenthaler Gemeinschaft zu verdanken. Blumenthal ist so viel mehr als nur ein poetischer Name für ein Ausflugsziel. Taucht mit uns ein in die Historie Blumenthals. Los geht’s…

Kultur im Augsburger Umland I schloss Blumenthal
Das Areal ist sehr gut geeignet für Feierlichkeiten aller Art wie Hochzeiten, Geburtstage, Taufen, Firmenevents uvm.

Das Schloss liegt anmutig im Tal der Ecknach am Waldrand, südlich von Aichach. Beinahe wie ein Dorf wirken die um eine Wiese gruppierten, ockergelben Baukörper, zwei Tortürme ragen mit spitzen Helmen in den Himmel. Es gibt eine Kapelle, Ökonomie- und Wohngebäude, darunter eine Brauerei mit Wirtshaus und – natürlich – ein herrschaftliches Hauptgebäude mit vier Ecktürmen.

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Die Barockkirche ist im Innenraum mit Stuck verziert und einen Blick wert.

Die Geschichte

Die Geschichte dieses Ortes reicht – soweit wir wissen  – bis ins 13 Jahrhundert zurück. 1396 verlegte die Deutschordenskommende – so steht es in den Chroniken – ihren Haptsitz von Aichach in die Wildei des Ecknachtales. Auch der Landstrich drum herum gehörte dazu. Nur, was ist das, eine „Deutschordenskommende“?

Während des dritten Kreuzzuges ins Heilige Land 1190 schlossen sich im Ort „Akkon“ Ritter aus Bremen und Lübeck zu einer Spitalgemeinschaft zusammen. 1199 entstand daraus der geistliche Deutsche Ritterorden – sein voller Name lautet „Orden der Brüder vom Deutschen Hospital Sankt Mariens in Jerusalem“. Man hatte sich auf die Fahnen geschrieben, Pilger ins Heilige Land zu schützen und Jerusalem zu „befreien“. Zu den Ritterorden gehörten zum Beispiel auch die Johanniter und die Malteser.

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Das Hotel Blumenthal verfügt über 40 individuell geschnittene und eingerichtete Zimmer.

Dem ritterlichen Selbstbild entsprechend handelte es sich bei Blumenthal zunächst auch um eine Burg mit umlaufendem Wassergraben, von der noch die beiden Tortürme zeugen. „Kommende“ war die Bezeichnung für eine solche Niederlassung; sie wurde von einem Komtur geleitet.

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Auf Schloss Blumenthal gilt die SoLawi: Solidarischen Landwirtschaft

Der verwunschene Ort 

Im 16. Jahrhundert fühlte man sich eingeengt in der Burg. Auch in Blumenthal hatte man von den bezaubernden „ville suburbane“ mit Grottenzauber, Blumenpracht und Wasserspielen gehört, die südlich der Alpen entstanden. Das sollte Blumenthal auch bekommen: Ein vierflügeliges Schloss mit Innenhof entstand und zudem eine Parkanlage mit Zierbeeten und Fontänen. Blumenthal machte seinem Namen nun alle Ehre.

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Wenn man genau hinschaut, gibt es vieles zu entdecken.

Kaum etwas blieb allerdings davon übrig. Vom einstigen Hauptschloss zeugt heute nur noch ein Flügel mit Schlosskapelle. Denn 1805 wurde die Kommende in Blumenthal aufgelöst und später an die Fugger verkauft.

Sie ließen 1861-1862 das heutige Hauptschloss quasi als Villa auf dem Land errichten und noch 1949 aufstocken. Seit 1952 dienten die Gebäude als Altersheim vor allem für Adelige aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten. Doch setzte die Anlage reichlich Spinnweben an – ein verwunschener, etwas vergessener Ort am Waldesrand.

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Hier steckt überall das Herz der Bewohner drin – einfach nur gemütlich.

Das Schloss blüht wieder auf

Seit 2006 aber kehrte mehr Leben in das Schloss zurück: Ritter brauchte man hierzu glücklicherweise nicht mehr. Acht Familien kauften das Anwesen und richteten sich in den Gebäuden ein, renovierten sie nach und nach behutsam. Mittlerweile leben 43 Erwachsene und 18 Kinder in der ehemaligen Ritterburg im Ecknachgrund. Blumenthal beherbergt nun eine Brauerei mit Gasthaus und Biergarten, ein Seminarhaus für Tagungen sowie eine Solidarische Landwirtschaft. In der ehemaligen Fuggervilla kann aber jede und jeder zeitweilig residieren: Hier gibt es ein Hotel mit individuell gestalteten Zimmern. Geboten wird das ganze Jahr über ein reiches Veranstaltungsprogramm. Blumenthal erblüht also wieder.

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Auch eine Blumenthaler Akademie gibt es hier mit einem vielseitigen Kursprogramm.

für die Versorgung der Bewohner und des Gasthauses

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