Augsburg früher und heute III Maximilianstraße

geheimtipp Augsburg maximilianstrasse

Jahrhunderte lang hieß dieser zentrale Straßenraum Augsburgs „Weinmarkt“. Der Weinmarkt war eine sehr lange Zeit die Goldmeile Augsburgs.

Beim Merkurbrunnen stand bis in die 1620er Jahre das Tanzhaus. Heute würde man vielleicht „Lounge“, „Club“ oder „Edel-Disco“ dazu sagen; denn hier trafen sich die (einfluss-)reichsten Familien der Stadt, die „Geschlechter“ oder „Patrizier“, zum gravitätischen Schreittanz.

geheimtipp Augsburg Maximilianstraße – ©Privatsammlung: Gregor Nagler
Maximilianstrasse 1890
© Privatsammlung: Gregor Nagler

Wie die Maximilanstraße zu ihrem Namen kam

Hinter dem Herkulesbrunnen lag das Weinsiegelhaus, wo der nach Augsburg importierte Wein verzollt und mit einem Kontrollsiegel versehen wurde. Dieses Bauwerk von Elias Holl wurde 1809 abgebrochen. Erst dadurch entstand die heutige Prospektstraße, die nach König Maximilian I. von Bayern benannt wurde. Der Name wurmte die Augsbürger aber gewaltig, schließlich waren sie erst seit 1806 „Bayern“ geworden. 1957 dann folgte die Rache hinterrücks: Die Straße wurde nun ohne viel Trara nach Kaiser Maximilian I. umbenannt, ohne dass ein Straßenschild hätte geändert werden müssen. Sehr Augschburgisch, weils eben nicht viel „koschd“ hat. 😉

geheimtipp Augsburg Maximilianstraße – ©Privatsammlung: Gregor Nagler
Maximilianstrasse 1960
© Privatsammlung: Gregor Nagler