Augsburg früher und heute V Die Fuggerhäuser

geheimtipp Augsburg függerhaus

Neben dem, von uns bereits vorgestellten, Hotel `Drei Mohren` befinden sich unmittelbar daneben die „Fuggerhäuser“, die nicht weniger interessant sind. In früheren Zeiten brachten die Reichen und Mächtigen ihren Reichtum und ihre Macht mit prachtvollen Gebäuden zum Ausdruck – so auch in Augsburg. Leider ist von dieser Pracht heutzutage nicht mehr viel übrig, vergleicht man die Fassade mit der von damals. Der Damenhof im Inneren jedoch hat sich gehalten und ist wirklich einen Besuch wert.

Die Geschichte der Fuggerhäuser

1498 hatte Jakob Fugger die Patrizierstochter Sibylle Arzt geheiratet und war seitdem in den Steuerbüchern unter der Adresse seiner Schwiegermutter – heute Maximilianstraße 36 – gemeldet. Dieser kaufte Jakob 1511 das Haus ab, ließ es umbauen und erweitern, die Fassade bemalen.

geheimtipp Augsburg függerhaus – ©Privatsammlung: Gregor Nagler
Ansichtskarte von den Fuggerhäuser ca. 1870
© Privatsammlung: Gregor Nagler

Der Reisende Antonio de Beatis notierte 1517: „Der Palast gehört zu den schönsten in Deutschland. Er ist mit buntfarbigen Marmorsteinen verziert. Die Straßenfassade zeigt Geschichtsbilder mit vielem Gold und vollkommenen Farben. Das Dach ist ganz von Kupfer. Außer den nach deutscher Art eingerichteten Räumen erblickt man auch einige nach italienischem Geschmack, sehr schön und mit gutem Verständnis hergestellt.“ Neben der teilvergoldeten Bemalung der Fassade dürfte das Dach aus 400 Zentnern Kupferplatten den Betrachtern vor Augen geführt haben, dass Herr Fugger sich absolut solvent nennen konnte. Diese Gestaltung war auf unserem Foto schon verschwunden, zu sehen ist aber die 1861-63 von Ferdinand Wagner entworfene und ausgeführte opulente Bemalung.

Drei Mohren 1890  – ©Privatsammlung: Gregor Nagler
Drei Mohren 1890
© Privatsammlung: Gregor Nagler

Auch die Fuggerhäuser wurden 1944 ein Opfer der Bomben. Der geschichtete Verputz in geometrischer Zeichnung entstand im Zuge des Wiederaufbaus (1949-51). Die Fassung in Braun und Ocker erfolgte bei der letzten Sanierung.

Drei Mohren 1950 – ©Privatsammlung: Gregor Nagler
Drei Mohren 1950
© Privatsammlung: Gregor Nagler