Manchmal, vor allem in der Früh, wenn die Stadt erst erwacht, hört man in Augsburg einen Pfeifton – fast so, als läge die Stadt an einem Hafen, wo Schallsignale gegeben werden. Und manchmal, wenn man durch die Stadt fährt oder läuft fragt man sich auch: Was sind das für Gleise, die da mitten durch die Stadt führen, weit vom Bahnhof entfernt.
Vielleicht gehört ihr sogar zu denjenigen, die schon mal per Schranke gestoppt wurden und so ein Züglein sehen konnten, das da auf den Gleisen durch die Stadt kurvt und Pfeiftöne von sich gibt wie Lukas und Jim Knopfs Lummerlandbahn. Ältere Augsburger wissen natürlich, was das für ein Gefährt ist: Nämlich die Augsburger Localbahn(ja, offiziell meist mit nostalgischem „c“ geschrieben).
Seit 1890 wuchsen ihre Gleise durch die Stadt. Mehrere Firmen und Privatpersonen sowie eine Bank hatten ein Jahr vorher eine „Actiengesellschaft , Augsburger Localbahn“ gegründet, Vorsitzender wurde der Heinrich von Buz, seines Zeichens Direktor der MAN. Dem Aufsichtsrat gehörten einige der wichtigsten Unternehmer der Stadt an, darunter Viktor Martini, Wilhelm Butz, August Riedinger und Paul von Schmid.
So ein Localbahnzug mag heute nostalgisch und pittoresk anmuten. Aber natürlich hatte man handfeste ökonomische Gründe für die Gründung der Localbahn: Bis dahin waren die in Augsburg hergestellten oder hierher importierten Waren, darunter Baum- und Schafwolle, Stoffe, Kleidungsstücke oder Maschinen mit Pferdefuhrwerken transportiert worden. Nun aber baute man Gleise auf Gemeindegrund, um die wichtigsten Industriebetriebe per Güterbahn untereinander zu verbinden und an das überörtliche Bahnnetz anzubinden. Die Unternehmen zahlten dafür eine jährliche Abgabe.
Zuerst entstand ein Ring um die Stadt herum (Linie I), schließlich auch „Arme“ nach Göggingen und Pfersee (Linie II) sowie nach Haunstetten (Linie III) und Lechhausen (Linie IV). Ein Güterbahnhof wurde an der Friedberger Straße angelegt. Um die Jahrhundertwende konnten mit der Localbahn 340.000 Tonnen Fracht transportiert werden, mit der Linie III wurden seit 1901 auch Personen nach Haunstetten gebracht. 1922 gab es 65 Anschlussgleise, angebunden waren 93 Firmen. In den 1930er-Jahren wurden die vier Linien untereinander verbunden. Nach dem Zweiten Weltkrieg hatten die acht Dampflocks dann „Hochkonjunktur“: Nicht nur Güter wurden transportiert, sondern auch die Trümmer, die die NS-Gewaltherrschaft durch den von ihr ausgelösten Luftkrieg in Augsburg hinterlassen hatte.
Auch wenn man heute – von den Gleisen abgesehen – wenig sieht, von der Localbahn, die seit 1961 eine GmbH ist, so befördern ihre Züge doch noch immer Güter durch die Stadt. Im Übrigen kann man nicht nur Züge betrachten, wenn man an der Schranke warten muss: Auf einem Oldtimer Schienenbuss aus den 1960er-Jahren kann man sogar durch die kleine Stadt am Lech kurven. Ein bisschen wie in Lummerland.
Eine Insel mit zwei Bergen und dem tiefen, weiten Meer mit vier Tunnels und Geleisen und dem Eisenbahnverkehr….
nun, wie mag die Insel heißen?….Ringsherum ist schöner Strand…..jeder sollte einmal reisen in das schöne Lummerland….tö tö tö tö…